Lieber Filip,
bis letztes Jahr Oktober hatte ich noch nie von Dir gehört. Nach 30 Jahren Abstinenz vom Rennsport hat mich der Virus schlagartig wieder erwischt, als ich im Oktober letzten Jahres nach so vielen Jahren weder Rennbahnluft in Köln geschnuppert habe. Über den letzten Winter habe ich mich durch das Internet gearbeitet, gelesen, Interviews angeschaut und bin dabei auch auf Deine Geschichte gestossen. Ich habe alles Interviews gesehen, denen ich habhaft werden konnte, so dass Du mir mit Deinem Schicksal sehr präsent warst. Wir sind uns dann im Frühjahr in Köln begegnet, Du kamst vom Absattelring und ich war auf dem Weg dorthin. Ich habe Dich wohl überrascht - freundlich - angesehen, Du hast dies bemerkt und mir freundlich lächelnd - obwohl Du mich nicht kanntest - zugenickt. Ich bin froh, dass ich diesen kleinen Moment mit Dir teilen durfte. Es ist so tragisch und traurig, dass ich es nicht in Worte fassen kann, dass Du diesen Weg gehen musstest um frei zu sein. Vor Deiner Lebensleistung, Deinem Jockeyship und Deiner ausgestrahlten Freude an diesem tollen Sport ziehe ich den Hut.
Deiner Familie wünsche ich viel Kraft, Mut und Geduld das Geschehene in den kommenden Jahren zu verarbeiten.